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Was wir von Astronauten lernen können

Juri Gagarin hat als erster Mensch das Weltall erreicht. Ihm sind bis heute mehr als 500 Astronauten gefolgt. Einige von ihnen geniessen Heldenstatus, weil sie Raumfahrtgeschichte geschrieben haben – alle aber haben Vorbildcharakter. Denn sie haben etwas erreicht, was nur ganz Wenigen vorbehalten ist: das Weltall. Dabei haben sie eine Erfahrung gemacht, die ihr Denken nachhaltig verändert hat. Eine Erfahrung, von der wir lernen können.

Die Astronauten haben die Weite des Weltalls erlebt und die Erde als Planeten gesehen. Dabei haben sie festgestellt, dass das All sehr viel grösser, die Erde hingegen sehr viel kleiner ist, als sie es sich vor dem Flug vorgestellt haben. Sie haben die Schönheit unseres Planeten gesehen, aber auch die Spuren, die wir Menschen darauf hinterlassen.

Ein deutscher Astronaut hat kürzlich darüber berichtet, wie schockiert er war, als er gesehen hat, wie immens die abgeholzten Waldflächen im Amazonas-Regenwald sind. Sogar Bombenexplosionen hat er erkennen können. Er hat sich in dem Moment spontan gefragt, was wohl ein ausserirdisches Wesen über uns Menschen denken würde. Es war für ihn unverständlich zu sehen, wie wir Menschen an dem Ast sägen, auf dem wir selber sitzen. Wie wir unsere Lebensgrundlage, unseren Planeten zerstören.

Bei diese spontanen Gedanken bleibt es in der Regel nicht. Das Erlebte verändert das Denken der Astronauten nachhaltig. Doch bevor ich weiter darauf eingehe, möchte ich mit dir ein Gedankenexperiment machen.

Stell dir vor...

…wie du als Astronaut die Erde aus dem All betrachtest. Mit einem beklemmenden Gefühl wirst du feststellen, dass du von schwarzem Nichts umgeben bist. Du fühlst dich allein.

… du schaust Richtung All und geniesst die Schönheit des Sternenbildes. Ohne Atmosphäre sind Sterne und Planeten deutlich besser sichtbar. Sie leuchten heller, man kann leichter erkennen, dass sie in unterschiedlichen Distanzen sind. Du weisst, dass das Licht der Sterne teilweise jahrelang unterwegs ist, bis es bei dir ankommt. Keine Frage: Der nächste bewohnbare Planet ist unerreichbar.

… du schaust zurück zur Erde und geniesst ihre Schönheit. Sie ist wie ein Diamant im schwarzen All. Du erkennst, wie dünn die uns schützende Atmosphäre ist. Es ist klar: Ihr sollten wir Sorge tragen.

… du denkst an deine Familie, deine Freunde, und suchst den Ort auf der Erde, an dem sie sich befinden. Gar nicht so einfach. Die Orte sind im Vergleich zur ‘grossen’ Erde winzig klein. Du bemerkst wie bedeutungslos wir alle im Vergleich zum Universum sind – für dich bedeuten deine Familie und deine Freunde aber alles.

…du bist von den Eindrücken überwältigt, realisierst aber gleichzeitig wie verletzlich du bist. Wenn deine Leine reisst oder dein Schutzanzug ein Loch bekommt, bist du dem All schutzlos ausgeliefert. Du merkst, dein Leben ist das Wichtigste was du hast. Du hast nur dieses eine.

…du fragst dich, welche Zeit es ist. Diese gilt jedoch nur auf der Erde. Im All gibt es eine Zeit, es gibt nur die Ewigkeit.

Wer sich gedanklich auf das Experiment eingelassen hat, bemerkt, dass es hier um grundsätzliche Fragen geht. Für Astronauten sind diese Erfahrungen so intensiv, dass sich ihr Denken über unsere Welt und über uns Menschen nachhaltig verändert. Durch den Perspektivenwechsel relativiert sich für sie Wesentliches. Sie stellen fest, wie unbedeutend und vergänglich sie sind, dass ihr Leben, ihre Familie und ihr Planet alles ist, was sie haben. Ihre Grundwerte und Überzeugungen werden neu gewichtet.

 

WAS WIR DARAUS LERNEN... SPACEBORN

Vermutlich sind die meisten Menschen mit dieser simplen Erkenntnis einverstanden. Auch ich. Mein Leben war immer voller Pläne und fixen Vorstellungen. Diese waren es, die meinen Alltag bestimmt haben und mich vom Wesentlichen abhielten. Die Erfahrungsberichte haben mir die Augen geöffnet und vieles relativiert: Endlich erkannte ich, worum es in meinem Leben überhaupt geht. Obwohl mein Leben unbedeutend ist, ist es für mich alles was ich habe. Ich habe nur eine Chance! Von den Astronauten habe ich auch gelernt, dass man durch einen Perspektivenwechsel Neues entdecken kann und dass es Dinge gibt, die anders sind als man denkt. Wer das begriffen hat, kann seine eigenen Grenzen verschieben.

Diese Erkenntnis war für mich so wichtig, dass ich sie nicht nur für mich zum ständigen Begleiter machte, sondern sie bei WERENBACH zur Ideologie erklärte und ihr den Namen ‚Spaceborn‘ gab.

Wie ich das tat und was die Resultate davon sind, lest ihr im Artikel «WERENBACH – von Astronauten inspiriert».

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