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Schweizer Uhrenunternehmer schafft Crowdfunding-Rekord

Zürich – In nur 60 Minuten war das Projekt finanziert. Jetzt – Monate später – hat Patrick Hohmann schon mehr als 768’000 CHF zusammen. Somit ist seine Firma Werenbach nicht nur auf der weltweit grössten Crowdfunding-Plattform Kickstarter das erfolgreichste Schweizer Unternehmen, es hat auch den Schritt vom lokalen Kleinunternehmen in den internationalen Markt geschafft. Dies mit mechanischen Uhren, die aus echten Weltraumraketen gefertigt sind.

Lokales Projekt gewinnt Unterstützung aus aller Welt

Patrick Hohmann fertigt mechanische Uhren aus geflogenen Weltallraketen. Dies in Kleistserien. Letztes Jahr waren es knapp 60 Uhren. Nun hat er die Prototypen der neuen EARTH COLLECTION auf Kickstarter vorgestellt. Innerhalb von zwei Monaten hat er über die Crowdfunding Plattform mehr als 1’230 Uhren (768’000 CHF) verkauft. Dies obwohl sie noch gar nicht produziert sind. Die Kunden warten nun sechs Monate bis die Uhren ausgeliefert werden. Sie profitieren dafür von einem einmaligen Vorverkaufsrabatt. Dank dieser Unterstützung ist nun der Schritt vom 8m2-kleinen Uhrmacher-Atelier in die grosse Welt gelungen.

Crowdfunding als dritte FInanzierungsmöglichkeit

Für kleinere und mittlere Unternehmen wie Werenbach, die kaum auf die Unterstützung durch Banken oder Investoren zählen dürfen, bieten Crowdfunding-Plattformen eine zusätzliche Chance. «Da meine Fertigung auf Einzelstücke ausgerichtet ist, stehe ich mit der neuen, sehr viel preiswerteren Kollektion vor einigen Hürden: Ich muss grosse Stückzahlen fertigen und gleichzeitig die Produktion vorfinanzieren. Kickstarter ist eine Plattform, die internationale Aufmerksamkeit geniesst. Dort finden sich potentielle Käufer, die bereit sind, eine Uhr zu kaufen, die es noch gar nicht gibt»,  so Patrick Hohmann. Doch Achtung: Nicht einmal 5% aller Crowdfunding-Projekte schaffen die 100’000 CHF Marke. Hohmann sieht den Grund für seinen Erfolg in einem erschwinglichen Produkt, das authentischer ist als andere, einer ausgefeilten Digitalstrategie und sehr viel Vorbereitungsarbeit.

 

Aus dem All in die Schweiz - Abenteuer am Handgelenk

Das Basismaterial der neuen Kollektion stammt aus der Steppe Kasachstans. Dort, im Kosmodrom Baikonur, starten die Sojus Raketen ins Weltall. Diese fliegen in drei Stufen in den Orbit. Die erste Stufe wird auf einer Höhe zwischen zirka 46 und 85 km abgesprengt. Die Booster und die Windschutzverkleidung fallen zurück zur Erde in militärisches Sperrgebiet. Patrick Hohmann birgt das Material, bringt es in die Schweiz und verarbeitet die Aussenhaut zu Uhrenbestandteilen. Das Material der neuen Kollektion stammt von der Sojus MS-02, die am 19. Oktober 2016 drei Astronauten zur ISS brachte. Das Ursprungsmaterial gibt den Uhren eine bestechende Geschichte und macht jede zu einem Unikat, da die Zifferblätter direkt aus der Aussenhaut gefräst werden. Durch dieses Vorgehen behalten diese die originale Farbe und die ursprünglichen Kratzspuren. Die Rakete bestimmt somit quasi das Design der Uhren.

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