Zürich – Das durch Crowdfunding finanzierte Uhrenunternehmen Werenbach erweitert ab Mitte November sein Sortiment an Raketenuhren: Die neuen Modelle verfügen über noch auffälligere Zifferblätter – allesamt aus original Raketenmaterial. Das Besondere: Die Zifferblätter wurden aus Material hergestellt, das beispielsweise Brandspuren aufweist oder Teile der Raketenbeschriftung enthält. Dank eines eigens entwickelten Online-Konfigurators kann jeder Interessent sein persönliches und individuelles Zifferblatt wählen und anhand von Nahaufnahmen auch sogleich erkennen, von welchem Bereich der Rakete das Material stammt. Die Uhren werden auf Bestellung (Built To Order – B.T.O.) angefertigt.
Das Basismaterial der Uhren stammt aus der Steppe Kasachstans. Von dort, wo die Sojus Raketen ins Weltall starten. Diese fliegen in drei Stufen in den Orbit. Bei der Zündung der ersten Stufe werden zwei Teile der Rakete abgesprengt: Die Booster auf einer Höhe von rund 46 Kilometern und die Windschutzverkleidung bei etwa 85 Kilometern. Dieses abgesprengte Material fällt zur Erde zurück und landet in militärischem Sperrgebiet. Dort werden die Teile geborgen, von Patrick Hohmann aussortiert und in die Schweiz gebracht.
EIN STÜCK RAUMFAHRTGESCHICHTE AM HANDGELENK
Das geborgene Material ist in seinem Rohzustand für die Verwendung in Uhren denkbar ungeeignet. Die Teile sind grob, meist stark verbeult und weisen oft tiefe Kratzspuren auf. Doch Patrick Hohmann hat mit seinen Partnern einen Weg gefunden, das Material nutzbar zu machen: In einem mehrstufigen feinmechanischen Prozess werden die Metallteile so aufbereitet, dass die Oberflächen möglichst im Originalzustand bleiben, sich aber dennoch zu hochwertigen Zifferblättern verarbeiten lassen. Je nach Ausgangsmaterial entsteht so eine ganze Palette einzigartiger Zifferblätter. Jedes einzelne weist verschiedene Farben respektive Farbkombinationen auf oder ist geprägt durch unterschiedlich starke Abnutzungsspuren. Besonders spannend sind jene Zifferblätter, die zum Beispiel von Teilen der Rakete stammen, die der Hitze des Motors ausgesetzt waren oder Fragmente von Beschriftungen aufweisen. Da die Trümmerteile exakt selektiert und sortiert wurden, lässt sich bei jedem Zifferblatt der genaue Ursprungsort des Materials nachweisen.
ZUSAMMENBAU NACH BESTELLUNG – B.T.O.
Da die neuen Zifferblätter unterschiedlichste Oberflächen und Farben haben, können sie nicht wie eine homogene Kollektion verkauft werden. Die Lösung ist ein Konfigurator. Dieser erlaubt es dem Kunden, sein Zifferblatt mit den gewünschten Gebrauchsspuren oder Farbkombinationen auszuwählen und in der (aktuell noch ungefertigten) Uhr zu betrachten. Navigiert sich der Kunde durch die Zifferblätter, zeigt der Konfigurator nicht nur in Nahaufnahme den exakten Herkunftsort des Materials auf der Rakete an, sondern auch, von welcher Mission es stammt. ‚Built to Order’ heisst, die Uhr wird erst dann zusammengebaut, wenn eine Bestellung eingegangen ist. Bei den B.T.O. Editionen ist somit jedes Stück, das entsprechend eines Kundenwunsches produziert wird, ein Unikat.