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Abgespaced: Schweizer verarbeitet Alexander Gersts Rakete zu Uhren

Zürich. Das Zürcher Uhrenunternehmen Werenbach produziert seit 2012 Armbanduhren aus dem Material geflogener Weltallraketen. Mit der jüngsten Kollektion lässt Gründer Patrick Hohmann die Herzen der deutschen Weltall- und Raumfahrt-Fans höherschlagen: Er hat Teile der Rakete, die den deutschen Astronauten Alexander Gerst zur ISS flog, in der kasachischen Steppe geborgen, in die Schweiz transportiert und zu Uhren verarbeitet. Mehr noch: Dank einem in die Uhr integrierten Chip lässt sich neu der ISS-Livestream auf dem Smartphone aktivieren – damit kann jeder die Perspektive der Astronauten in Echtzeit mitverfolgen.

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Anfangs Oktober hat Alexander Gerst als erster deutscher Astronaut das Kommando auf der Internationalen Raumstation ISS übernommen. Damit erweitert der studierte Geophysiker die Geschichte der deutschen Raumfahrt um ein weiteres wertvolles Kapitel. Die Rakete, die Gerst ins All flog, und damit ein Teil dieser deutschen Raumfahrtgeschichte, kann man jetzt am Handgelenk tragen. Denn der Schweizer Patrick Hohmann hat das Material der Sojus MS-09 kurz nach deren Start in der kasachischen Steppe geborgen und zu hochwertigen Armbanduhren verarbeitet.

Deutsche Raumfahrtgeschichte als Schweizer Uhr

Raketen fliegen in drei Stufen ins All. Bei der Zündung jeder Stufe werden Teile der Triebwerke abgesprengt und fallen zurück zur Erde. Im Gegensatz jedoch zu allen anderen Startvorrichtungen, bei denen die Raketen ihre Stufen über Meeresgebiet zünden, geschieht dieser Prozess bei den im Kosmodrom Baikonur gestarteten Raketen über Kontinentalgebiet. Hier landen die Trümmer in der kasachischen Steppe, wo sie von einem autorisierten Metallsammler geborgen werden. Patrick Hohmann ist es gelungen, Zugang zum militärischen Sperrgebiet zu erhalten und zusammen mit den kasachischen Schrottsammlern Jagd auf die Booster zu machen. «Das Gefühl, neben einem noch glühenden Triebwerk zu stehen ist unbeschreiblich. Wie eine Eroberung», so Hohmann. Noch vor Ort selektiert er die Teile, wählt für seine Uhren besonders spannendes Material aus und veranlasst den Transport in die Schweiz. Da das Material jeweils direkt nach dem Start einer Rakete geborgen wird, kann es stets einer konkreten Mission zugeordnet werden. So wird aus einem üblichen Zeitmesser ein Stück Raumfahrtgeschichte. Im aktuellen Fall: Deutsche Raumfahrtgeschichte.

Neu: Digitales Weltraumerlebnis dank Mikrochip

Das Material von Alexander Gersts Sojus MS-09 hat Hohmann in zwei der drei bestehenden Kollektionen eingearbeitet, die bei Werenbach erhältlich sind. Die Uhren der neuen Kollektion MACH33 überzeugen noch durch eine weitere Neuheit: Sie verfügen über einen integrierten Chip, mit dem sich jeder Träger der Uhr via Smartphone direkt in den Livestream der ISS einwählen kann. Dies erlaubt es ihm, die Perspektive der Astronauten in Echtzeit mitzuerleben. Ein Erlebnis der Superlative: Mit etwas Glück kann man einen Sonnenauf- oder Untergang in der ISS (Internationale Raumstation) mitverfolgen. Diese finden alle 45 Minuten statt.

Breite Kollektion – Neu auch für schmale Budgets

Die Preisspanne der Uhren bewegt sich zwischen 400 und 2000 Euro. So findet jeder Gerst-Fan seine Uhr zu seinen persönlichen Konditionen.

LEONOV-Kollektion: Die Uhren der Leonov-Kollektion sind hochwertige mechanische Uhren, bei denen die ganzen Zifferblätter direkt aus der Rakete geschnitten wurden. Die Oberflächen sind unbehandelt und original. Die Modelle können teilweise durch Zifferblätter mit besonderen Kratz- und Brandspuren von Kunden konfiguriert werden (BTO Editions).

MACH33-Kollektion: Bei den Modellen der MACH33-Kollektion wurde das Raketenmaterial als Plättchen in das Zifferblatt eingearbeitet. Weitere Besonderheiten sind ein hochwertiges Monocoque Gehäuse (aus einem Stück gefräst) und die Möglichkeit sich mit dem Livestream der NASA in Echtzeit zu verbinden.

Die Uhren der Leonov Kollektion werden im Zürcher Atelier gefertigt, diejenigen der MACH33 in Zusammenarbeit mit einem internationalen Produktionsnetz.

Über Werenbach Raketenuhren

Werenbach ist ein Schweizer Start-Up-Unternehmen, das 2012 aus der verwegenen Idee heraus entstanden ist, eine Uhr aus dem Material geflogener Weltallraketen zu bauen. Aus dieser Idee sind über die Jahre drei komplett verschiedene Uhrenkollektionen sowie ein Roman (Werenbachs Uhr, Bilgerverlag, Zürich) entstanden. Internationale Aufmerksamkeit erlangte Werenbach zudem dank zwei erfolgreichen Crowdfunding-Projekten auf der Plattform Kickstarter.com. Hohmann aber will mehr: Mit seinen Uhren möchte er nicht bloss Zeitmesser verkaufen, er möchte eine Vision vermitteln. Diejenige der Astronauten:

«Jeder Astronaut, der die Erde aus dem All betrachtet, sieht ihre Schönheit und erkennt wie klein sie im Vergleich zum Universum ist. Er erkennt, dass es weder im All noch auf der Erde Grenzen gibt,» erklärt Hohmann. «Diese Erkenntnis kann unser Denken verändern. Sie ist Spaceborn, weil sie aus dem All stammt und sie ist unsere Ideologie. Sie lebt im Material unserer Uhren. Und im Geiste ihrer Träger».

Kontakt

Patrick Hohmann (CEO)
WERENBACH AG, Stauffacherstrasse 178, 8004 Zürich
patrick.hohmann@werenbach.ch

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